Der in den Jahren 1890 bis 1898 in Teilabschnitten realisierte Bau des Flutgrabens ist ein Leuchtturm
in der Erfurter Stadtbaugeschichte. Besonders der
in bisherigen Veröffentlichungen nur am Rande
erwähnte Bau der oberen Flutgrabenstrecke vom
Papierwehr bis zur Einmündung in den alten Festungsgraben südlich der Kartäusermühle
verdient hierbei eine besondere Würdigung.
Dieser Streckenabschnitt liegt in einem der
landschaftlich schönsten Gebiete der Stadt,
dem Dreienbrunnen- und dem Espachgebiet.
Dieses Gebiet ist über eine lange Historie hinweg
von pittoresken Wasserläufen, Schleusen, Mühlen
und Brücken geprägt.
In einer etwa 40-minütigen Führung im Gebiet
der Wasserläufe des oberen Flutgrabens stellte
unser Vereinsmitglied Dr.-Ing. Hans-Jörg Vockrodt
die wesentlichen Eckdaten des Flutgrabenbaus vor.
Im weiteren Verlauf wurde durch kurzweilige Schilderungen an einzelnen Stationen Basiswissen
aus dieser stadtgeschichtlichen Epoche vermittelt.
Höhepunkt der Führung - zweites Foto - war die
offizielle Einweihung einer Edelstahlplakette,
welche an einem Brüstungsstein der ehemaligen Kartäuserschleuse angebracht worden ist.
Das Schild mit historischen Informationen zur "Halbmondschleuse" wurde durch den Verein
für historische Brücken Erfurt e.V. initiiert und
auf diese Weise der Öffentlichkeit übergeben.
Anschließend fanden sich alle Teilnehmer im
Dompalais ein, um einen etwa 30-minütigen
Vortrag zum Bau der oberen Flutgrabenstrecke
zu erleben. In Form einer wissenschaftlich
ausgebauten Präsentation wurden neben der
historischen Darstellung des damaligen Bau-
geschehens auch die Besonderheiten bei der
hydraulischen Bemessung des gesamten Flutgrabens erläutert - ebenfalls durch den Ehrenvorsitzenden Dr.-Ing. Hans-Jörg Vockrodt.
Teilnehmerzahl: ca. 30